Others about DECRUSTATE – in GERMAN

SORRY, SO FAR IN GERMAN ONLY…

 

Frau Ketterer entnimmt unterschiedlichsten geographischen Zonen dieser Erde dünne Erdschichten, die sie nach einer von ihr entwickelten Methode festigt und zugleich flexibel gestaltet, dass diese transportiert werden können. Im Atelier werden diese dünnen Schichten auf Glas aufgebracht und fixiert. Gegebenenfalls erhalten die Schichten bestimmte äußere Formen (beispielsweise Quadrate, Rechtecke) oder werden in ihrer amorphen Form belassen. In Einheit von den unterschiedlichen Formen und Farben, verbunden mit der Struktur des Materials ergibt sich ein hoher ästhetischer Reiz, der sowohl optischer als auch haptischer Natur ist. Das natürliche Material wird durch die gewählte Form und durch die Präsentation auf Glas und durch die Rahmung, aus der Natürlichkeit herausgehoben und zum Gegenstand verinnerlichter Betrachtung. Frau Ketterer verbindet ihre Werke besonders mit der Assoziation „Wind“ und „Wüste“ – der ursprüngliche Charakter der Arbeiten legt aber sehr wohl ebenso eine umfassendere Deutung – wie Erde und Mensch- nahe, die durch ein fast „animalisches“ Empfinden getragen wird. Durch die Auswahl des Materials, seine Formung, die ihm eigenen Struktur und die ihm vermittelte Ordnung erhalten ihre Werke eine künstlerische Aussage, die durch große Zusammenhänge und globales Credo gekennzeichnet ist. Fast unwissentlich formulieren die Arbeiten der Künstlerin einen allumfassenden Anspruch. So in diesem Sinne „ergreifend“ diese Kunst auch ist, so ist sie es nicht durch pathetischen Vortrag, sondern durch subtiles Sein schlechthin.
Dr. Monika Schlechte

Die in Tutzing aufgewachsene Künstlerin reiste nach einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, als wissenschaftliche Zeichnerin in die afrikanische Wüste Namib, ihre „wirkliche Kunstakademie“. Für die kommenden zehn Jahre lebte sie in dieser Wüste und empfand „das Ende der Kunst“, denn sie hatte „dieser Schönheit, dieser Ästhetik nichts hinzuzufügen“. Erst nach vielen Jahren, in welchen sie sich in Umweltprojekten in Namibia engagierte, kehrte sie zur Kunst zurück, mit einem veränderten Verständnis. „Als Mensch will ich mich nicht überordnen, ich bin ein kleiner Teil, und das ist recht so.“ In diesem Satz schwingt eine Überzeugung mit, die in ihren Bildobjekten zum Ausdruck kommt. Diese sind keine „Verarbeitungen“ der Erden, sondern eher ein „Konservieren des Natürlichen“. Das Ergebnis sind „Decrus-tationen“, wie Ketterer ihre Bildobjekte nennt, Sand- und Erdplatten aus vier Kontinenten, die wie reliefartige Gemälde wirken. Dafür entwickelte sie ein Verfahren, um große Stücke des Bodens zu fixieren, und nach einer Trocknungsphase aufzunehmen. Die Orte, die Ketterer auswählt, um die Erdstücke zu sammeln, sind politisch und sozialgeschichtlich von Bedeutung: Reservate in Nordamerika, Homelands in Afrika, umkämpfte Regionen in Palästina. Sie erinnert an Themen wie Eroberung und Vertreibung und beleuchtet die Überzeugung, dass nicht die Erde den Menschen, sondern der Mensch zur Erde gehört. (nue)

Erde, Sand, Gestein – Augsburger-Allgemeine
http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Erde-Sand-Gestein-id27088547.html


Villenkunst in der Kunstvilla
Von Gudrun Szczepanek
Die Ausstellung wird von Michael Gausling, dem Leiter der Galerie im Fritz-Winter-Atelier, kuratiert. Dabei ist es ihm gelungen, das gesamte Haus und den Garten abwechslungsreich zu bespielen und dennoch jedem der 21 Künstler ausreichend Raum zu geben. Neben den bekannten Künstlern der Galerie wie Georg Bernhard, Hans Dumler, Antonio Marra, Jusha Mueller u.a. sind hier spannende Arbeiten von Künstlern zu entdecken, die bisher weder im Fritz-Winter-Atelier noch in der Galerie im Unteren Schloss in Pähl zu sehen waren.
……..
Ganz oben im großen Dachraum begegnen wir einer ganz besonderen Spurensuche. Anneli Ketterer lebte viele Jahre in Namibia und ist fasziniert von der Wüste und den Spuren, die Wasser und Wind in den Sand zeichnen oder Tiere hinterlassen. In zahllosen Experimenten hat sie Verfahren entwickelt, um die Erdoberflächen mit ihren erstaunlichen Farbspielen und zarten Reliefstrukturen zu konservieren. Durch spezielle Bindemittel werden die obersten Erdschichten derart fixiert, dass sie sich vorsichtig ablösen lassen.
…..
Kunst im alten Herrenhaus
Münchner Merkur
Von Andreas Bretting
….
Reale Schichten von der realen Erde werden im Dachgeschoss zu faszinierenden „decrustaten“. Anneli Ketterer zeigt gemäldegroße, abgelöste hauchdünne Oberflächen von Sandböden aus aller Welt. Regen-, Wind- und Tierspuren faszinieren ebenso wie tiefe Farblichkeit und goldglitzerndes Ausschimmern der Sandkörnchen.
…….

Auf dem roten Teppich: ALBERDINGK® … Klebstoffe
von Martina Bielen, Alberdingk Boley GmbH
„Eine der wunderbarsten Seiten meiner Arbeit ist der Kontakt zu ganz besonderen Menschen!“, schreibt die Künstlerin Anneli Ketterer, auch bekannt als Mama GlueGlue. Falls Sie sich über ihren Namen wundern, ‚glue‘ ist das englische Wort für Klebstoff und weil sie Sand zu Installationen verklebt, hat man die Künstlerin im afrikanischen Namibia, dem Geburtsort der Sand-Objekte, kurzerhand danach benannt.
„Ich freue mich immer sehr, neue Klebstoffe und Techniken auszuprobieren.“ So geschehen bei der DECRUSTATION des ‚red carpet‘ in Namibia. „Das ist meine bisher größte Arbeit (8,0 x 1,5 Meter)“, so Mama GlueGlue.
Der Sand wird in der Natur mit wasserbasierten Bindemittel ALBERDINGK® verklebt. Die Arbeit ist 3-5 mm dick, das Wasser kann eindringen. Die Platte weist in der Dünne viele winzige Löcher in Sandkorngröße auf. Die Arbeiten sind in der globalen Ausstellung URSPRUNG zu sehen, die auf den nachhaltigen Umgang mit Bodenschätzen hinweisen will.

Die Idee zu den Sandarbeiten ist Anneli Ketterer in der Wüste gekommen, in der sie eine Zeit lang gelebt hat. Dort wurde auf das Phänomen Nebel aufmerksam. Dieser dringt in die sich immer neu formatierenden Oberflächen der Dünen ein und sorgt für eine temporäre Verfestigung, ohne das Bild, die Ästhetik des Augenblicks, zu beeinträchtigen. Das hat die Künstlerin nachhaltig inspiriert. In den folgenden Jahren widmete sie sich ganz der Entwicklung einer Technik, um Erdoberflächen aus verschiedenen Teilen der Welt dauerhaft zu festigen und entnehmen zu können. Mit Erfolg! Decrustation, so nennt Anneli Ketterer ihre innovative Umsetzung der Erdschälung, in Ableitung von decrustare, dem lateinischen Begriff für schälen. Aus natürlichen Erdoberflächen entstehen Kunstobjekte in der Größe von 100 Quadratzentimetern bis hin zu einer Größe von zwölf Quadratmetern. Sie sind beschichtet mit einer millimeterdünnen Kruste unveränderter Erdoberfläche. Die Decrustate kommen aus allen Teilen der Welt, sie stammen aus Wüsten, Städten und von Bergen.

Text: Martina Bielen, Alberdingk Boley GmbH, Unternehmenskommunikation